Der neue Roman von Helga Bürster (Jg. 1961), die mit ihrem Debut „Luzies Erbe“ schon viel Aufmerksamkeit erregte, ist in Ostfriesland im Jahre 1950 angesiedelt. Das ärmliche Leben im Dorf ist von der Moorlandschaft geprägt. Die Menschen sind von der Zeit des Nationalsozialismus gezeichnet und versuchen, sich der Zukunft zuzuwenden. Eine unheimliche Mischung aus Aberglauben, Versehrtheit und Glauben an den Fortschritt zerrt an der Dorfgemeinschaft.
Wie gehe ich mit dem Geschehenen um, wie bewahre ich die Tradition, wie bleibe ich mir treu auf dem Weg in die Moderne, auf wen kann ich mich verlassen? Diese Fragen treiben alle in Unnenmoor um und die Antworten sind teils bedrohlich für die Gemeinschaft und teils hoffnungsvoll. Grandios, wie Bürster die Stimmung dieser Zeit einfängt, die in ländlichen Gegenden noch lange von Aberglauben beherrscht war.
Am liebsten würde ich Ihnen den Roman „Als wir an Wunder glaubten“ ohne Schutzumschlag verkaufen, da der Rücken- und Klappentext sehr viel von der etwas unheimlichen und sehr faszinierenden Geschichte vorwegnimmt.
Buchtitel: Als wir an Wunder glaubten
Autorin: Helga Bürster
Verlag: Insel
Preis: € 23,00
ISBN: 978-3-458-64388-3
Gelesen und empfohlen von: Elisabeth Evertz